Wissenschaftlicher Austausch zu den Themen Hate Speech, Christenverfolgung und Komplementärtugenden
Auf Einladung des Dekans der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. Harald Bolsinger, begegneten sich Studierende unterschiedlicher Nationen und Disziplinen an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS), um ihre aktuellen Forschungsergebnisse öffentlich zu diskutieren.
In der Stipendiatengruppe an der FHWS tauschten sich gesellschaftspolitisch engagierte und begabte Bachelor-, Master- und Promotionsstudierende aus der Hochschule Aschaffenburg, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Musikhochschule Stuttgart, der Hochschule für Musik Würzburg, der Universität Würzburg und der FHWS in den Fachgebieten Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Medienmanagement, Journalismus, Mechatronik, Luft-/Raumfahrttechnik, Werkstoffwissenschaften, Geschichte, Germanistik, Theologie, Kirchengeschichte, Kirchenmusik, Musik (Saxophon, Fagott), Medizin und Zahnmedizin zu ihren Forschungsarbeiten und Facherkenntnissen aus.
Dieses Semester standen drei Themenbereiche auf dem transdisziplinären Programm. Die Medienmanagerin Kristin Bässe berichtete von einem Forschungsaufenthalt in Südafrika und diskutierte Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten von „Hate Speech on Social Media“ (siehe hate-speech on social media). Promotionsstipendiat Tobias Janotta bereicherte die Veranstaltung mit einem Workshop der angewandten Ethik zum „Konzept der Komplementärtugenden“ im Speculum universale des Frühscholastikers Radulfus Ardens. Er verdeutlichte damit die Wichtigkeit von Balance, um einzelne Werte nicht „zu einer entwertenden Übertreibung“ zu übersteigern (siehe Kritische_Edition_des_Speculum_universale_des_Radulfus_Ardens). Daniel Greb verwies im Rahmen seines Dissertationsthemas im Vortrag mit dem Thema „Christenverfolgung – kein Problem vergangener Zeiten“ auf die alarmierenden Zustände vor allem im Nahen und mittleren Osten. Mit einem Zitat von Alexander Kissler (Cicero) „Deutschland ist das Land, dessen Bischöfe manchmal das Kreuz ablegen und in Predigten staatsnah politisieren. Was in vielen Ländern der Erde selbstverständlich ist, taugt hier zum Skandal: ein bekennendes Christentum. Die erste Wurzel des Desinteresses liegt in der religiösen Vergesslichkeit des Westens. Wir nehmen unser Herkommen nur ironisch“, eröffnete er die Diskussion über Möglichkeiten des Minderheitenschutzes und der Verhinderung religiöser Verfolgung auch vor Ort.
„Die Kombination aus Vielfalt, Fachkompetenz und Forscherdrang ist eine exzellente Mixtur, um bestehendes Wissen inter- und transdisziplinär zu neuen Erkenntnissen zu verknüpfen!“, freut sich Bolsinger als Würzburger Vertrauensdozent der Konrad-Adenauer-Stiftung über das gelungene Veranstaltungsformat und kündigt für 2018 die Fortführung an. Die Begabtenförderung verschiedener Stiftungen ermöglicht Studierenden vom Studienbeginn an - neben finanzieller Unterstützung - durch ideelle Förderung gezielt intellektuelle Vielfalt zu entwickeln.
An der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der FHWS stehen im Rahmen der Eliteförderung Ansprechpartner von drei Begabtenförderungswerken zur Verfügung. Gesellschaftspolitisches Engagement, gepaart mit überdurchschnittlichen Studienleistungen, sind Voraussetzungen zur Aufnahme in die Begabtenförderung. Bewerbungen können bereits nach einem für die Hochschule qualifizierenden Abschluss erfolgen. „Begabtenförderung leistet einen großen Beitrag zur Förderung disziplinenübergreifenden Denkens und der Überwindung intellektueller Fachgrenzen“, unterstreicht Bolsinger den Sinn der Arbeit und ermutigt zu Bewerbungen auf Stipendien der vielfältigen Stiftungslandschaft in Deutschland.