App für die Unterstützung der Kontingentalarmierung bei Katastrophen

11.09.2018 | IREM, THWS Business School

Im Falle einer überörtlichen Großschadenslage oder Katastrophe wie z. B. Hochwasser, gelangen in Bayern sog. Hilfeleistungskontingente zum Einsatz, welche die Einsatzkräfte aus den Hilfsorganisationen mehrerer Regierungsbezirke bündeln. Im Falle einer Alarmierung ist es für die Verantwortlichen vor Ort von großer Bedeutung, zeitnah Kenntnis zu erhalten, welche Einsatzmittel und -kräfte für die Bewältigung der Lage tatsächlich zur Verfügung stehen. Der für die Aufstellung des Kontingents zuständige Katastrophenschutzbeauftragte muss im Alarmierungsfall in kürzester Zeit viele Informationen zusammentragen und den Ablauf koordinieren. Um dies zukünftig digital zu unterstützen, vereinbarten der Geschäftsführer des Bezirks Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes, Herr Direktor Reinhold Dietsch, gleichzeitig verantwortlich für das Kontingent Unterfranken, und die beiden Professoren Dr. Bauer und Dr. Bradl ein studentisches Semesterprojekt zur Konzipierung einer entsprechenden App für die Kontingentalarmierung.

Mitte März 2018 fanden in der Bezirksgeschäftsstelle Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes in Würzburg das Kick-Off-Meeting und die Übergabe des Projektauftrags statt. Dieser umfasste die Entwicklung eines Fachkonzeptes und eines Screen-Designs für eine mobile App, die künftig im Falle einer Alarmierung eines Hilfeleistungskontingents die Kommunikation mit den alarmierten Einsatzkräften erleichtern und so eine gezielte und schnelle Koordination der einzelnen Schnelleinsatzgruppen gewährleisten soll.

Um den Aufbau der Hilfeleistungskontingente zu verstehen, die Prozesse der Alarmierung zu verinnerlichen und die organisatorischen Strukturen des Projektpartners kennenzulernen, arbeiteten sich die Studierenden in die grundlegenden Strukturen des Katastrophenschutzes ein und befassten sich nicht nur mit Fragen der Zusammensetzung eines Kontingents, sondern auch mit den Herausforderungen bei der Alarmierung – in rechtlicher sowie technischer Hinsicht. Neben der Sichtung von zur Verfügung gestellten Unterlagen wurden eigene Recherchen und Interviews mit Akteuren der integrierten Leitstelle sowie Einsatz- und Führungskräften der Hilfsorganisationen durchgeführt.

Mitte Juni erhielt das studentische Projektteam die Möglichkeit, den Stand des entwickelten Fachkonzepts sowie einen visuellen Prototyp (Mockup) der App auf einer Tagung aller Bayerischen Kontingentführer des Bayerischen Roten Kreuzes vorzustellen. Ende Juli wurde dann der Abschlussbericht und der fertig entwickelte visuelle Prototyp dem Projektpartner präsentiert. Dabei waren neben dem Bezirksgeschäftsführer Reinhold Dietsch u. a. auch dessen Stellvertreter Udo Röthlein sowie der Geschäftsführer des BRK Kreisverbandes Kitzingen, Harald Erhard, anwesend. Das Feedback auf beiden Veranstaltungen war sehr positiv – die Implementierung des Konzeptes soll zeitnah geprüft werden.