„CO2-neutraler Rübentransport“: Vorstellung der Ergebnisse beim Seminar der Fachstelle Rübenlogistik in Gollhofen

21.06.2024 | IAL

Im Rahmen des jährlichen Fachstellenseminars des Verbandes Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ) und der Südzucker AG (Werk Ochsenfurt), präsentierte das IAL der THWS am 06. Juni die Ergebnisse der Marktstudie „Co2-neutraler Rübentransport“, in Gollhofen. Ziel der 8-monatigen Marktstudie war neben einer Analyse des aktuellen LKW-Marktes, herauszufinden, wie Südzucker, bzw. der VSZ die Zuckerrübentransporte vom Feld, in die Fabrik zukünftig klimafreundlicher gestalten kann und welche Alternativen zu den aktuell eingesetzten Diesel-LKWs geeignet sind. Dabei trugen neben dem IAL-Institutsleiter Prof. Dr. Müller-Steinfahrt, die IAL-Mitarbeiter Patrick Daratha und Niklas Dekkers die Ergebnisse vor ca. 60 Landwirten, Mitgliedern des VSZ und Funktionären der Südzucker AG vor.


Die Besonderheit beim Zuckerrübentransport besteht insbesondere darin, dass lediglich an 100 – 120 Tagen im Jahr Rüben transportiert werden, in diesem Zeitraum jedoch eine enorme Distanz zurückgelegt wird. Lag der Fokus in den vergangenen Jahren vermehrt auf der Nutzlastoptimierung der Fahrzeuge, soll in Zukunft auch auf eine klimafreundliche Antriebsart geachtet werden.


Als Ergebnis der Studie kann festgehalten werden, dass die Entwicklungen in den Bereichen E-LKW und Wasserstoff-LKW sehr vielversprechend sind. Ein direkter Umstieg ist jedoch aufgrund von aktuell noch geringen Reichweiten, langer Ladezeiten, reduzierter Nutzlast und hoher Investitionskosten schwer umsetzbar. Als Übergangskraftstoff stellt HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) eine passende Alternative zur Reduktion der Treibhausgasemissionen dar. Der im April an deutschen Tankstellen zugelassene Kraftstoff kann in vielen herkömmlichen Dieselfahrzeugen getankt werden. Als Ausgangsstoff werden neben pflanzlichen Ölen (HVO), auch Reststoffe wie Küchenabfälle oder tierische Fette verwendet und durch die Hydrierung mit Wasserstoff zu einem dieselähnlichen Kraftstoff weiterverarbeitet. Auf den gesamten Lebenszyklus betrachtet, können die Emissionen somit um bis zu 90 % reduziert werden.


In der anschließenden Diskussion wurde sich von vielen Landwirten insbesondere durch die Politik mehr Unterstützung, bzw. klare Zugeständnisse für die Förderung alternativer Antriebe gewünscht.


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