TERRA 2016 – IREM als Beobachter bei Großübung des MHW in Oberbayern
Die Bewältigung besonderer Einsatzlagen rückt infolge der jüngeren Ereignisse immer mehr in den Vordergrund. Aus diesem Grund führte das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V. am 30. und 31. Juli 2016 auf dem vereinseigenen Katastrophenschutz Schul- und Übungsgelände in der Nähe von Rosenheim die Großübung Terra 2016 durch. Im Rahmen mehrerer Szenarien wurden die etwa 200 Einsatz- und Führungskräfte mit Einsatzlagen konfrontiert, bei denen eine Vielzahl von Personen zu Schaden kam. Auslöser waren unterschiedliche „Standardereignisse“, wie bspw. Explosion ein Gasflasche, Brand in einer Werkstatt oder Verkehrsunfälle, aber auch besondere Lagen wie beispielsweise ein Amoklauf. Ziel war, die maximal mögliche Versorgung der Betroffenen Personen zu erreichen. Dabei ging es sowohl um die richtige Beurteilung von Verletzungen und sonstigen Beeinträchtigungen, wie auch um die Koordination der Einsatzkräfte unterschiedlicher Einheiten. Um möglichst realitätsnah üben zu können, waren Einsatzkräfte aller Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beteiligt, u.a. die Feuerwehr sowie Polizei München, mehrerer Freiwillige Feuerwehren sowie Vertreter nahezu aller den Rettungsdienst betreibenden Hilfsorganisationen und Unternehmen der Umgebung.
Auf Einladung des BRK in Garmisch Partenkirchen war Prof. Dr. Peter Bradl mit dem Institut für Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement (IREM) vor Ort. Gemeinsam mit dem Katastrophenschutzbeauftragten aus Garmisch führte Bradl, der selbst auch als Einsatzleiter für Wassernotlagen bestellt ist, die erste Nachbetrachtung der Einsatzlagen – das sog. Debriefing durch. Dabei geht es um die Beurteilung der Bewältigung des Einsatzszenarios aus Sicht der Teilnehmenden – Einsatzkräfte, Führungskräfte sowie Mimen. Aufgrund der Anzahl an Einsatzkräften und Mimen eine spannende Angelegenheit, deren Ablauf von den Anwesenden durchgängig positiv bewertet wurde. Die Rückmeldungen werden im Nachgang noch weiter ausgewertet um Erkenntnisse für evtl. adaptierte Schulungs- und Übungsmaßnahmen abzuleiten, deren Effekt dann in weiteren (Groß-) Übungen Gegenstand sein werden.
Das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V. als überregionale gemeinnützige sowie mildtätige Hilfsorganisation ist ein Zusammenschluss renommierter privater Rettungsdienstunternehmen aus Deutschland und Europa sowie Spezialisten und Logistikern aus der freien Wirtschaft. Ehrenamtliche und professionelle Elemente werden miteinander verbunden und zentral von einer Leitstelle aus koordiniert, um das bisherige Katastrophenschutzsystem der Hilfsorganisationen zu unterstützen und zu entlasten.