IREM bei ManV-Übung der OrgL-Gruppe Nürnberg

24.10.2016 | IREM

Die Gruppe der bestellten Organisatorischen Leiter (ORGL) sowie Leitenden Notärzte (LNA) der Stadt Nürnberg hatten für den Abend des 24. Oktober 2016 eine Übung angesetzt. Ziel war, die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte der in Nürnberg tätigen Hilfsorganisationen zu beüben und im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses Erkenntnisse für die Bewältigung künftiger (Groß-)Schadenslagen zu bekommen. Dabei wissen die Einsatzkräfte im Vorfeld nur, dass eine Übung angesetzt ist – das Szenario oder die Örtlichkeit erfahren sie hingegen erst mit der Alarmierung. Als Mitglied der Übungsleitung und einer von vier externen Beobachtern war für den 24. Oktober auch Prof. Dr. Bradl vom IREM eingeladen.
Die Übung wurde in einer Halle auf dem Gelände der Messe Nürnberg durchgeführt. Einer der beiden Übungsleiter, Thilo Könicke, führte aus: „Messehallen mit darin befindlichen Messeständen sind für die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung, da der Überblick über die tatsächliche Lage nicht einfach zugewinnen ist. Insbesondere bei Ereignissen wie Explosionen, bei Amoklagen oder dergleichen, ist das Auffinden von Verletzten oder Personen, die sich in Sicherheit gebracht haben eine besondere Herausforderung“, so Könicke, der selbst als ORGL der Stadt Nürnberg bestellt ist, weiter. Daher ist die Nutzung der „eingerichteten“ Hallen am Vorabend einer Messe eine gute Gelegenheit auch solche Situationen zu lernen.
Die Aufgabe der Beobachter, die selbst über entsprechende Einsatzerfahrung verfügen, bei solchen Übungen liegt darin, die Vorgehensweise der Rettungskräfte zu begleiten und Auffälligkeiten zu dokumentieren. Dabei geht es einerseits um objektive Sachverhalte, bspw. ob die Besatzung des sog. Ersteintreffenden Rettungsmittels die zugedachte Aufgabe abschließend erfüllt hat. Andererseits gilt das Augenmerk auch der kritischen Überprüfung, ob vorgegeben Abläufe in einzelnen Situationen überhaupt anwendbar sind oder ob eine Anpassung von Prozessen und Reihenfolgen in Betracht gezogen werden.
Die Übung – es wurde ein Massenanfall von Verletzten dargestellt – verlief ruhig und professionell. Ein Augenmerk richtete sich auf die Durchführung der nicht-ärztlichen Vorsichtung entsprechend des gültigen Algorithmus ein weiterer auf die Hilfeleistungsfristen. Es wurden alle Patienten innerhalb der vorgesehenen Hilfsfristen in eine weitergehende stationäre Versorgung verbracht. Zudem konnten Erkenntnisse zur weiteren Verbesserung der Prozesse sowie der Ausbildung gewonnen werden.