Zweite Anwendungserprobungen im Projekt PeTRA – Testung der Benutzerschnittstellen

05.10.2022 | IREM

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt „PeTRA“, welches die Entwicklung eines Personen-Transfer Roboter Assistenten zum Gegenstand hat, wurden vom 04. bis 07. Juli 2022 weitere Anwendungserprobungen bei den drei beteiligten Krankenhauspartnern veranstaltet.

Hierfür wurde seitens der Hochschule Karlsruhe als technischer Partner für die Software-Entwicklung, die Entwicklung der Benutzeroberfläche finalisiert. Dabei wurde vor allem an der Tablet-Funktion, der Sprachsteuerung sowie am Patientenmonitoring gearbeitet. Im Fokus der Erprobungswoche stand daher die Testung der Benutzerschnittstellen. Hierbei waren sowohl die technischen Partner für Erklärungen und Nachfragen als auch die wissenschaftlichen Partner für die Beobachtung und Erfassung der Interaktion und Nutzerakzeptanz beteiligt.

Benutzerschnittstellen beschreiben die Art und Weise der Interaktion des Benutzers mit dem Roboter „PeTRA“ und die Möglichkeiten selbst initiativ zu werden. Mit Benutzerschnittstellen ist dabei sowohl die graphische Oberfläche, auf der Funktionen grafisch dargestellt werden, als auch die Spracherkennung, welches Gesprochenes in Text wandelt und dieses auf dem Display anzeigt, gemeint. Ziel ist es die Verwendung so unkompliziert und intuitiv nutzbar wie möglich zu machen und nicht mit unnötigen Informationen zu überlagern. Die Art, in der Benutzerschnittstellen Informationen und Funktionen verfügbar machen, entscheidet darüber, wie nützlich die Anwendung einem Benutzer erscheint.

Durch den Einsatz der Benutzerschnittstellen vor Ort sollte ein erster realistischer visueller Eindruck ermöglicht werden. Das teilnehmende Klinikpersonal erhielt dabei die Möglichkeit die Benutzeroberfläche, die Sprachsteuerung sowie das Monitoring selbst auszutesten und sich gleichzeitig auch in die Lage eines Patienten zu versetzen. Im Vordergrund stand dabei Ihre Sichtweise auf den Umgang und Ihre Bewertung der intuitiven Nutzung und praktischen Relevanz.

Das Forschungsinstitut IREM übernahm hierbei, in enger Zusammenarbeit mit den sozialwissenschaftlich ausgebildeten Mitarbeitenden des Projektpartners KUKA, die begleitende Rolle der psychosozialen Evaluation. Die vor Ort erfolgten Beobachtungen während der Interaktion, den leitfadengestützten Interviews nach der Interaktion sowie den Fragebögen zur Benutzerfreundlichkeit und Nutzerakzeptanz ermöglichten dem Projektteam wesentliche Erkenntnisse, die nun in die Weiterentwicklung des PeTRA Designs integriert werden. Zudem konnten auf Grundlage der Erkenntnisse zur Akzeptanz und wahrgenommenen Nützlichkeit aus Sicht des Klinikpersonals, differenziert nach Berufsgruppen, ethische und psychosoziale Implikationen evaluiert werden, die eine Projektorientierung an den Bedürfnissen und Wünschen des Klinikpersonals sicherstellen. Auf Grundlage der Auswertungen konnten sowohl hinsichtlich der Benutzeroberfläche am Tablet als auch der Sprachsteuerung wichtige Aspekte ausgemacht werden, darunter insbesondere als fehlend wahrgenommene Funktionen, identifizierte Herausforderungen sowie Verbesserungswünsche. Ausgehend hiervon lassen sich Optimierungs- und Verbesserungsmaßnahmen einleiten, die nun in die Weiterentwicklung der Benutzerschnittstellen umgesetzt werden.

Weitere Informationen zum Projekt „PeTRA“ erhalten Sie unter  www.patiententransportassistent.de sowie über unseren Newsletter. Anmeldung über newsletter.petra.irem[at]fhws.de.