Besondere Einsatzlagen als Herausforderung: Prof. Dr. Bradl als Multiplikator qualifiziert

20.02.2017 | IREM

Bereits letztes Jahr wurde der Leiter IREM, Prof. Dr. Peter Bradl, in die BRK-Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines Curriculums für die Qualifizierung von Einsatzkräften zur Bewältigung besonderer Einsatzlagen berufen. Aufgabe dieser AG war, die Kompetenzbedarfe für solche Ereignisse zu identifizieren sowie eine geeignete Lern- und Lehrstruktur zu erstellen, die sowohl die einsatztaktischen wie auch die medizinischen Fertigkeiten der Einsatzkräfte der medizinischen Gefahrenabwehr steigert. Dies unter der Berücksichtigung der MANV-RL (Richtlinie des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren für Bau und Verkehr zur Bewältigung von Ereignissen mit einem Massenanfall von Notfallpatienten und Betroffenen) sowie Rebel (Handlungsempfehlungen für Rettungsdiensteinsätze bei besonderen Einsatzlagen). Die Gesamtverantwortung für die Maßnahme liegt beim Landesarzt des BRK, Prof. Dr. Peter Sefrin.
Während die jeweiligen Lehrinhalte von entsprechenden Fachleuten parallel erarbeitet und strukturiert wurden, bestand die besondere Herausforderung für die Umsetzung in dem Umstand, dass alleine beim BRK über 20.000 Einsatzkräfte der Bereitschaften des BRK sowie Wasserwacht zu beschulen sind. Das Konzept sollte zudem Praxis- und Theorieanteile sinnvoll verzahnen und trotzdem einen hohen Teilnehmerdurchsatz erlauben – bei hoher Ergebnisqualität.
Im Konzept wurde daher ein stufige Herangehensweise empfohlen, erarbeitet und umgesetzt, sodass zunächst Multiplikatoren ausgewählt und qualifiziert wurden, welche an der Basis die aktiven Einsatzkräfte ausbilden können. Diese Multiplikatorenschulung fand am 18. Februar in Schwabmünchen bei Augsburg statt. Die Teilnehmer und künftigen Instruktoren erhielten gemäß der Anforderung nicht nur Hinweise zur Einsatztaktik und zum Verhalten bei besonderen Lagen, sondern auch und besonders zur konkreten Anwendung besonderer Ausrüstungsgegenstände von Rettungsgeräten. In Praxiseinheiten konnten die Teilnehmenden deren Handhabung ausgiebig üben. Angeleitet wurden Sie dabei von Ärzten aus dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
Prof. Bradl war somit nicht nur an der Entwicklung des Lehrkonzepts beteiligt, sondern hat durch die Teilnahme an dem Programm die Inhalte selbst erlernt und kann diese auch vor Ort an Dritte weitergeben – wie all die anderen Multiplikatoren auch.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Schulung zeigt sich erneut, dass die Wissenschaftler des IREM inhaltlich und methodisch dem Anspruch folgen, stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben und damit den Bezug zu Anforderungen aus der Praxis resp. von der Basis zu behalten.